Traum(a)Pferde

    Traum(a)pferde

"The wound ist the place where the light enters you" - Rumi


»Den Schatz im Trauma bergen« 

Können Pferde ein Trauma haben?


Trauma bedeutet zunächst lediglich Verletzung, und ja, auch Pferde können unter bestimmten Bedingungen seelische Traumata erfahren.
Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass die (manchmal extreme) Reaktion Deines Pferdes eine normale und gesunde Überlebensstratiegie auf eine extreme, manchmal lebendsbedrohliche oder wiederkehrende Stresssituation ist.
Dein Pferd hat also IMMER einen guten Grund für sein Verhalten.

Nicht das traumatisierte Pferd ist verrückt, sondern das, was ihm widerfahren ist oder zugefügt wurde!!

Wie entsteht Trauma bei Pferden?

Die "traumatische Zange" oder die "drei F"...

Vorraussetzung für die Entstehung eines Traumas ist eine vermeintlich lebendsbedrohliche Situation (evtl. wiederkehrend), in der die beiden natürlichen Reaktionen Flucht (Flight) oder Kampf (Fight) nicht möglich sind.
Um dennoch auf die Reaktion reagieren zu können, geht der Körper in eine Art "Not-Aus", das "Freeze".

Problematisch wird es erst dann, wenn dieses "Einfrieren" länger anhält, und die für die bedrohliche Situation bereitgestellte Energie (für Fight oder Flight), nicht frei gesetzt werden kann.
Verbleibt sie im Körper gespeichert, kommt es zu Traumafolgestörungen.

Traumafolgestörungen beim Pferd


1. chronische Übererregung:

Das Pferd ist extrem schreckhaft, geräusch- und lichtempfindlich. Ruhelos "tigert" es hin und her oder zeigt sich insgesamt überaktiv. Eventuell legt es sich zum Schlafen nicht mehr hin. Es "klebt" an seinen Artgenossen, ist möglicherweise auch aggressiv und reizbar und zeigt unerklärliche, plötzliche Temperamentsausbrüche.


2. Dissoziation

Das Pferd wirkt ständig abwesend und unaufmerksam, Eventuell kaut es leer oder starrt minutenlang in die Ferne. Es zeigt nur wenig emotionale Reaktionen. Im Training ist es sehr schnell müde und überanstrengt. Insgesamt hat es extrem wenig Energie und möchte sich nicht bewegen.


3. andauerndes "erstarrt sein"

Das Pferd hat körperliche Symptome, eventuell zeigt es ein Schmerzgesicht. Magengeschwüre, Kotwasser, unerklärliche Koliken sind häufig, ebenso wie chronischer Husten ohne medizinische Ursache.

Es können Bewegungsstörungen und/oder Apathie auftreten. Das Pferd meidet möglicherweise auch die Nöhe der anderen.


Zuallererst braucht das traumatisierte Pferd einen sicheren Ort, der Schutz bietet vor weiteren belastenden Ereignissen.




Und was hilft jetzt?

 Ideal ist eine kleine aber stabile Herde mit gut sozialisierten und entspannten Artgenossen.

Verlässlichkeit und Stabilität imTagesablauf sind ebenfalls eine große Hilfe für das Pferd.

Um das Trauma befrieden zu können, braucht das Pferd die Möglichkeit, beständige und haltgebende Beziehungen zu anderen Pferden und zu einer menschlichen Bezugsperson aufbauen zu können.

Insbesondere braucht es Menschen, die die traumatischen Erfahrungen, und die damit verbundene, negative Erwartungshaltung nicht bestätigen!

Die Bezugsperson braucht sattdessen eine verständnisvolle Haltung und hat am Besten umfangreiches Wissen zumThema Trauma.

Neue,"wiedergutmachende" Körpererfahrungen können dem Pferd helfen, Traumamuster aufzulösen.

Auch die Erfahrung von "Mitspracherecht" im Training und im Alltag kann helfen, das Gefühl der Ohnmacht zu lindern und in die Selbstregulation zu kommen.

Außerdem ist ein gutes Team von traumaerfahrenen Therapeuten aus den unterschiedlichen Bereichen hilfreich.

Du als Besitzer bist jedoch immer der wichtigste Part! 

Eine wertschätzende Haltung und Durchhaltevermögen können wahre Wunder bewirken. Dein inneres Gleichgewicht, deine innere Ruhe sind es, die auch dein Pferd wieder in die Entspannung begleiten können.

Und glaub mir- es lohnt sich so sehr!

Wenn Du Dir meine Begleitung wünscht, melde Dich sehr gerne.
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